Freitag, 16. April 2010

Eine kleine Reise...


1. – 16. April 2010

TAG 177 – 192: Barcelona und zurück

Am Abreisetag überlegen wir uns beide kurzfristig, ob es ein Aprilscherz sein soll, was wir alles in unserer kleinen Bude in Paris gelagert haben. Nur mit eingeschränkter Freude tragen wir abwechselnd die 20 Taschen die 6 Stockwerke runter. Ja, Spaß sieht anders aus. Die Nacht war nicht sehr erholsam. Ein bisschen Aufregung hier, ein bisschen Nervenschwäche da. Dabei haben wir zwei grundlegende Ängste: Erstens: Wie bekommen wir den ganzen Kram in den kleinen Mucki rein!? und Zweitens und das erscheint uns noch ein bisschen wichtiger: Wie bekommen wir den Mucki mit solch einer Belastung über die Pyreneen!? Da wir nun hier schreiben, könnt ihr euch wohl denken, dass wir es irgendwie geschafft haben. Die ein oder andere Angstattacke und hinreichende Übelkeit später erreichen wir am Abend endlich unser Hotel in Barcelona. Sehr gepflegt, sehr sauber und sogar freundlich, ja, hier können wir bleiben. In den nächsten Tagen geht dann die Jobsuche los, gleich gefolgt von der Begierde eine schöne Wohnung mit zwei Schlafzimmern zu finden. Aufgrund einer sehr hohen Arbeitslosigkeit in Spanien wird es nicht einfacher für uns. Wir haben leider auch das wunderbare, für uns aber äußerst bittere Osterfest vergessen. Wir haben für 10 Tage gebucht und können davon genau 5 Tage etwas machen. Die Moral von der Geschicht, in Barcelona klappt es nicht. Leider konnten wir nur die Aussicht auf einen Job an Land ziehen und die war, wie man es sich von den Spaniern denken kann, nur eben daher gesagt, also im Grunde nichts, worauf man sich stützen kann. Nachdem wir während der Wohnungssuche noch beinah einem Betrug zum Opfer gefallen sind, merken wir langsam, dass die Stadt uns nicht recht will. Das erschreckende hierbei ist allerdings, wir wissen auch nicht genau, ob wir die Stadt überhaupt wollen. Nach etwa 50 Bewerbungen und etlichen Wohnungen, die wir besichtigt haben, geben wir irgendwann auf. Das Risiko eine Wohnung zu mieten, erscheint uns im Hinblick darauf, dass wir keinen Job haben, etwas zu groß. Wie lange wir die Wohnung halten könnten, bleibt also ein Rätsel. Nachdem wir am 10. April also wie die Zigeuner bepackt wieder auschecken, sollen wir noch einmal kurz überfallen werden. Eine gerissene Methode, jemanden noch mal an die Rezeption zu locken, während die Kollegen schon hinter den Containern auf ihren Auftritt warten. Aber nicht mit uns. Irina weist Lea an die Türen zu verschließen und somit können wir, auch nachdem uns die Bande noch ein wenig folgt, unser Geld glücklicherweise behalten. Wir sind also wieder zu Hause, nach 15 Stunden Fahrt. Noch ein bisschen überwältigt davon, was uns in den letzten Tagen alles passiert ist, richten wir uns also wieder ein. Die Familie und alle die es bis hierhin schon gehört haben, freuen sich sehr darüber. Naja, alle freuen sich, nur wir nicht. Zumindest noch nicht so ganz. Da sind wir nun und treten eine Option an, die es für uns nie gab. Aber wir wollen euch sagen, ihr dürft euch ruhig trauen, euch zu freuen, auch wenn es einen bitteren Beigeschmack hat, dass wir nun wieder sagen müssen, wir wohnen in Deutschland. Es hat nicht sollen sein. Aber weil für uns beide klar ist, dass wir diesen Sommer am Meer verbringen werden, werdet ihr wohl noch was von uns hören. Wir haben da schon einige Pläne. Es tut uns leid, dass ihr nun euren erhofften Billigurlaub wohl doch auf Malle verbringen müsst. Das hatten wir so wirklich nicht geplant. Also Leute, wir sehen uns in Deutschland.


Mittwoch, 31. März 2010

Danke

Wir ziehen nun unsere Schlüsse aus sechs Monaten Paris und da wollen wir noch etwas los werden: Vielen lieben Dank. Wir bedanken uns herzlich bei unseren Familien, die uns mit bedingungsloser Unterstützung immer den Rücken gestärkt haben. Mit Rat und Tat standet ihr uns zur Seite und habt uns den Kopf gestützt, wenn wir ihn mal nicht mehr oben halten konnten. Wir danken euch, dass ihr uns stark gemacht habt, auch wenn es euch nicht leicht gefallen ist, uns in die Welt ziehen zu lassen. Wir wissen, dass es ohne euch nicht geht. Natürlich bedanken wir uns weiter bei allen lieben Menschen, die wir zu Hause zurück gelassen haben. Danke, dass ihr es uns nicht übel nehmt und immer wieder deutlich macht, dass wir trotzdem noch ein Teil in eurem Leben sind. Es war ein schönes Gefühl nach Hause zu kommen und zu wissen, dass sich daran nichts geändert hat. Danke natürlich auch für die zahlreichen Besuche. Mit jedem Chaos das ihr mitgebracht habt, hattet ihr auch jedes Mal auch ein bisschen Heimat im Gepäck. Auch die Menschen, die wir hier kennen gelernt haben, wollen wir nicht vergessen. Ihr seid ein wichtiger Teil und sollt es bleiben. Nicht zuletzt durch euch konnte Paris ein richtiges Zuhause werden. Danke also Paris. Wir haben viel gelernt und die Zeit sehr genossen, auch wenn du es nicht immer gut gemeint hast, mit uns.

Wir hoffen, dass ihr uns auch weiterhin begleiten werdet und immer ein offenes Ohr für uns habt, so wie wir sogar vier für euch haben. Das bisschen mehr Abstand macht die Sache auch nicht schlimmer. Also Leute, wir erwarten euch in Espana…








31. März 2010
TAG 176: Final Countdown


Um 7 Uhr schälen wir uns aus den Federn damit wir auch heute Abend gut ein­schlafen können. Nachdem wir feststellen dass die Kaffeepads leer sind, sitzen wir mehr oder weniger wach auf dem Sofa und sträuben uns, wie die Esel bepackt in den Waschsalon zu gehen. Wir raffen uns dann doch auf, duschen und sind um halb 10 da. Nachdem wir die Maschinen gefüllt haben, gönnen wir uns erst mal einen Starbucks Kaffee und marschieren zur Post um die Adressen zu ändern, leider ist keiner der zuständigen Mitarbeiter da. Erst morgen wieder. Das war dann wohl Pech.
Zurück im Waschsalon treffen wir auf einen alten Bekannten. Der Wasch-Opi den wir bei einem unserer ersten Besuche im Waschsalon kennen gelernt haben ist da und unterhält wie schon beim letzten Mal alle Anwesenden. Er nimmt sich einem Koch an, der seine Arbeitskleidung bei 95Grad gewaschen hat, wobei diverse Kleidungs­stücke zerrissen bzw sogar angeschmorrt sind. Danach entschließt er sich auch noch für einen kaputten Trockner, der nicht mehr heiß trocknet, sondern kalt bleibt. Unser Wasch-Opi entwickelt sich zum Wasch-Helden und wechselt nicht nur für den auf­gelösten Koch den Trockner, sondern gibt ihm auch noch Geld für die erneuten 20 Minuten. Danach ruft er vom Notfall Telefon den Besitzer des Salons an und meldet den Schaden. Dann ist er auch sichtlich stolz auf sich und berät nebenbei noch ein paar Waschsalon Neulinge. Und weil er nun schon mal den Laden schmeißt, ist er auch gleich auf der Suche nach demjenigen der seine Wäsche in den einzigen vor­handenen 10 Kilo Maschinen lässt. Uns ist das irgendwann ein bisschen zu viel En­gagement und deshalb sind wir froh dass endlich alles trocken ist und wir nach Hause können.
Jetzt packen wir unsere 16 Taschen und beten dass alles passt. Heute Abend wer­den wir dann unseren Mucki abholen und die Paris Henkersmahlzeit bei Vicky ein­nehmen. Vorher kaufen wir ja noch unsere t-Shirts und wollen es eigentlich noch in die Ausstellung von Yves Saint Laurent schaffen. On verra. VAMOS!

30. März 2010
TAG 175: Wenn Lea und Irina auf Minnie und Daisy treffen


Wir stehen extra früh auf, denn heute geht’s zu Mickey Maus und Co ins Disneyland. Um kurz nach zehn sind wir schon vor Ort und stürzen uns direkt ins Getümmel. Irina freut sich dass sie schon in den ersten Minuten Donald und Daisy sieht, aber Lea kann sie dann doch überzeugen sich nicht in die Schlange wartender Kinder einzu­reihen. Wir stellen uns in der ersten Schlange an und als wir 40 Minuten später in der Achterbahn sitzen, freuen wir uns wie die Schneekönige. Vor allem Lea, die sich in­nerlich noch auf die mehrfach angekündigten Loopings vorbereitet. Wir schießen ins Dunkel um kurz darauf einen Vollstopp zu machen. Wie in einer Rakete liegen wir in unseren Sitzen und warten darauf in den Weltraum geschossen zu werden, aber mit der Geschwindigkeit mit der wir dann katapultiert werden haben wir nicht gerechnet. Einige Schrauben und Loopings später steigen wir aus und befinden die Achterbahn für „richtig geil“. Wir gehen weiter auf die Suche nach Achterbahnen und machen auch noch ein paar andere Zwischenstopps. Indianer Jones, Winnie Pooh, Mickey, Pirates of the Caribbean, Lilo und Stitch… Nach der Sonne überfällt uns dann aber leider der Regen. Erst warten wir ab, dann stellen wir fest, dass sich die Wartezeiten bestimmt verkürzen und beschließen deshalb und weil es sich einzuregnen scheint, noch ein paar Mal Achterbahn zu fahren. Einige Fahrten später, setzen wir uns durch und durch nass und kalt in den Zug nach Hause und beschließen unseren t-Shirt Kauf auf morgen zu legen. Wir haben ja Zeit. Und wir mussten wirklich fast gar nicht warten.