Mittwoch, 25. November 2009

Die nächste Dosis

22. November 2009

TAG 49: Lunger – di – bunger – di

Wir schämen uns zutiefst euch mitteilen zu müssen: Mit uns geht es im Moment steil bergab. Wir faulen. Wir frühstücken heute mal um halb 5, morgens genau! Seid ihr bekloppt oder was, natürlich nicht morgens! Wir jedenfalls sind noch nicht ganz so bekloppt, auch wenn es manchmal ein bisschen danach aussieht. Zum Glück haben wir uns beide ja noch, deswegen können wir uns immer wieder beruhigen. Die Muttis schlagen jetzt wahrscheinlich wieder die Hände über dem Kopf zusammen, aber da können wir nur schmunzeln. Schön, so in einer eigenen Wohnung, wo Sonntag, nach einem mehr oder minder anstrengenden Abend, zumindest für den Föhn, niemand gegen 10 Uhr aggressiv mit dem Sauger gegen die Tür knallt. Warum Mütter das auch immer machen müssen? Macht euch keine Sorgen wir vermissen euch trotzdem ein bisschen. Nachdem Irina also für das Frühstück gesorgt hat, weil Lea aus hier nicht weiter erwähnten Gründen das Haus nicht verlassen wollte, konnte der Tag also beginnen. Wohl bemerkt auch leider schon wieder im Dunkeln. Aber das Wetter war auch wirklich nicht so, zumindest glauben wir das! Wir haben also den restlichen Tag damit verbracht mehr oder weniger gute Filme anzugucken und Teechen zu trinken, genau ein richtig gemütlicher Sonntag mitten im November, denn leicht geschockt stellen wir fest, was für ein Datum heute geschrieben wird. Dann müssen wir ja schon fast bald wieder zurück kommen…Des einen Freud ist des anderen Leid, wer hier wer ist, wissen wir auch noch nicht so genau.


23. November 2009

TAG 50: Reiner und Jochen liegen im Koma…

Erschüttert stellen wir heute mal wieder fest, dass unser Internet nicht geht. Genau, wir tragen schon wieder nach. Ob es uns jemals gelingen wird, jeden Tag etwas für euch ins Netz zu stellen!? Wer weiß, wer weiß?! Reiner und Jochen, ersteres Leas PC und letzteres demnach Irinas kleiner Freund, liegen jedenfalls irgendwie ungewohnt still in der Wohnung. Ja, ja, macht euch nur lustig. Lea hat eben die seltsame Angewohnheit allen möglichen Dingen einen Namen zu geben. Am liebsten männlich und furchtbar unsexy. Sie ist sich allerdings völlig sicher, dass das eine Angewohnheit ist, die so manche Frau mit sich trägt. Wir bezeichnen sie an dieser Stelle einfach mal als Frau, die Haare sind ja wieder lang genug, was sie jeden Morgen wieder aufs Neue bemerkt. Und wie sie sich immer freut und wie genervt und desinteressiert Irina sie daraufhin immer anguckt. Eine Wonne. Weil wir heute aber nicht wieder so einen faulen Tag verbringen wollen, ziehen wir uns an und laufen bei dem wohl schlimmsten Sturm den Europa je gesehen hat, zum Lidl. Wer es wissen will, diesmal waren es 45 Euro, die uns über die nächste Woche bringen sollen. Da Irina ja mit dem Föhn im Gefrierschrank ein Meisterwerk vollbracht hat, können wir heute sogar noch ein bisschen besser planen. Für die Leute die es nicht interessiert: Pech, jetzt habt ihr es ja doch gelesen, so ein blöder Fehler. Ansonsten geht heute nicht mehr so viel. Lea, immer noch krank, ist eh aus der Planung geflogen und hat heute ein bisschen frei, Irina hingegen muss noch für vier Stunden ran. Mensch, da kann man wirklich nur sagen, arme, arme Lea, darfst du heute nicht arbeiten. Ja, sie tut sich selbst ein bisschen leid. Irina hat es da viel besser getroffen, sie spielt heute mal wieder den Mann, der das Geld nach Hause bringt. Recht so. Während Irina also arbeiten ist, richtet Lea die Wohnung wieder ein bisschen her, sogar so, dass es Irina, gleich nachdem sie zur Tür reinkommt auffällt. Was gibt es schöneres für eine Hausfrau, der Mann bemerkt ihre Arbeit. Nachdem Irina dann auch doch noch einen zweiten Pizzateig gekauft hat, konnte Lea dann essen machen. Obwohl sie noch im Geschäft völlig davon überzeugt war, dass sich in der Packung mindestens vier Teige befinden müssten, hat Irina noch ohne Murren ein bisschen weiter eingekauft, und das nach der harten Arbeit. Jedenfalls haben wir dann noch gegessen, wir trauen uns gar nicht mehr irgendwas mit Pizza zu schreiben.


24. und 25. November 2009

TAG 51 und 52: Tanne gegen Bohne.

Wir standen jetzt zwei Tage hintereinander vor einem leeren Briefkasten. An sich erstmal nicht erschreckendes, weil uns eh keiner von euch einen Brief schreibt. Wie wir das finden? Ohne Worte Leute, kann ja nicht sein, dass ihr euch immer auf das Internet verlasst! Was ist mit den guten alten Kommunikationswegen? Echt ein Gesindel…Jedenfalls standen wir also zwei Tage hintereinander vor einem leeren Briefkasten, wir wollen hier ja nicht das Eigentliche aus den Augen verlieren. Wir warten auf einen Wisch von Georges, der bescheinigen sollte, dass wir beide hier wohnen, damit wir ein Konto eröffnen und dann auch endlich mal eine Hausratsversicherung abschließen können. Echt blöd, wenn Georges das aber nicht macht. Nix Bescheinigung. Jetzt könnte man meinen, dass wir ein bisschen blöd sind, weil wir uns fertig gemacht haben und die Wohnung auf den Kopf gestellt haben, um alle möglichen Unterlagen zusammen zu suchen und Lea dann auch noch feststellen musste, dass sie eben doch mit einem gewissen Chaosgen ihrer Mutter belastet ist. Heide, du weißt, wie das gemeint ist! Aber, jetzt kommt es ja, wenn ihr auch im sechsten Stock wohnen würdet und gerade wenn ihr eh ein bisschen angeschlagen seid, dann würdet ihr euch vorher auch genau überlegen, ob es sich lohnt unten gucken zu gehen, ob wirklich was im Kasten ist. Morgen gucken wir dann mal nach…geläutert haben wir das dann vorhin beschlossen. Ja ansonsten hatten wir beide am Dienstag frei, das wurde uns dann eine Stunde vor Arbeitsbeginn mitgeteilt. Hat uns jetzt auch nicht so viel ausgemacht, weil wir dann noch gemütlich unseren Kaffee trinken konnten und die Leute beobachtet haben. Als wir danach dann wieder in unseren Wohnung kamen, damit Lea sich umziehen konnte um in den Jardin du Luxembourg zu gehen, nahm das Drama seinen Lauf. Die männlichen Geschöpfe unter euch, können mit den folgenden Zeilen wahrscheinlich eher weniger anfangen. Es ist immer ein Problem, wenn man nichts zum anziehen hat, obwohl man ja eigentlich von den Klamotten erschlagen wird. Jetzt kommt es noch erschwerend hinzu, dass Irina Lea eine schwere Eitelkeit diagnostiziert hat, ja ihr glaubt es kaum, Lea hat es auch nicht geglaubt! Genau, wir sprechen von dem Mädchen, dass ganz gerne auch mal ungeschminkt feiern geht, was hier in Frankreich übrigens strengstens verboten ist. Letztens wurden wir beide auf offner Straße ausgelacht, weil wir nicht geschminkt waren, kein Witz, und wir sahen jetzt auch nicht gerade aus wie ein Streuselkuchen. Naja, zurück zum eigentlichen Problem, heute schweifen wir aber auch ab. Lea konnte also vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr erkennen. Wenn wir da schon gerade bei dem netten Thema Wald sind, dann scheint es doch auch kein Wunder, dass Lea sich ein weiteres Mal umgezogen hat, nachdem Irina sie als Tanne tituliert hat. Ja, Frauen, die einen weiter ausgestellten Rock tragen, die sehen nach Irina immer aus wie eine Tanne. Sie konnte dies sogar noch so spezifizieren, dass sie schließlich zu dem Schluss kam, Lea würde noch eher einer Konifere ähneln. Herzlichen Glückwunsch an die Leute, die wissen wie dieser scheiß Baum aussieht, Lea jedenfalls wusste damit nichts anzufangen und fing gleich an, die neu ernannte Garten – Landschaftsexpertin als Bohne zu beschimpfen. Ja, da haben wir wohl beide einen Punkt getroffen. Nach der liebevollen Auseinandersetzung sind wir dann also in den Jardin gefahren, um ein bisschen faul auf den Stühlen zu sitzen und zu lesen. Auf dem Weg dahin, haben wir dann mal wieder feststellen müssen, dass wir hier so gar nichts mehr mitbekommen. Die Leute protestieren lautstark auf den Straßen gegen die Privatisierung der Post und ausgerechnet bei denen wollen wir ein Konto eröffnen, na das kann ja nur gut gehen. Als wir völlig erfroren wieder in unserer Wohnung sitzen kommt Irina auf die wunderbare Idee noch ein bisschen Wäsche zu waschen. Ihr hättet euch tot gelacht, wenn ihr gesehen hättet, wie viel das war. Irina taumelt, nachdem Lea die Wäsche noch fein säuberlich sortiert hat, also durch das für eine Bohne und zwei dicke Taschen viel zu enge Treppenhaus. Erstmal alleine im Waschsalon, macht Irina sich auch gleich ans Werk. Bis eine wirklich unansehnliche, betrunkene und völlig ekelhaft stinkende Pennerin in den Salon kommt. Sie packt ihren Koffer aus und mit jeden „Kleidungsstück“, das sie da aus ihrem Koffer holt, erfüllt sich der Raum mehr und mehr mit Gestank und der Boden immer mehr mit Feuchtigkeit. Leicht kotzend hat Irina dann mit einem Mann eine Bank auf den Gehweg gestellt, um dem Gestank weitestgehend zu entfliehen. Als Lea dann noch schlechten Gewissens um die Ecke bog, da sie sich eigentlich vor dem Waschen drücken wollte und Irina als Bestechung ein bisschen Schoki mitgebracht hatte, war relativ schnell klar, dass es heute nicht mehr zu einem wirklichen Appetit kommen würde. Eine unangenehme Pisswolke baut sich also vor uns beiden auf, während wir immer nur nach den Maschinen lünkernd einen Fuß in den Salon setzen. Die Frau stinkt sogar so extrem, dass wir uns dazu entschließen unsere Wäsche nur schnell aus dem Trockner zu holen, um sie dann auf der Straße zu legen. Jetzt könnte man meinen, dass wir ein bisschen blöd angeguckt wurden. Wurden wir auch, aber wir waren ja zum Glück nicht alleine. Als Lea dann aber doch noch allen Mut zusammen nimmt und in den Pumakäfig steigt, um wenigstens die Ladung Unterwäsche zu legen, fällt der betrunkene. Frau doch tatsächlich nichts Besseres ein, sie als Pennerin und sonst was zu beschimpfen. Da glaubt man, die Frau ist dankbar, für die nette Gesellschaft und was bekommt man. Da wäre es uns doch noch lieber gewesen auch die Unterwäsche auf dem Gehweg zu sortieren. Wenigstens haben wir vor dem Salon noch nette Gespräche geführt und uns ein bisschen amüsiert. Tanne und Penner an einem Tag, da braucht man doch wirklich mal wieder ein bisschen Hilfe, und das am liebsten von der Bohne.

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