15. und 16. Dezember 2009
TAG 71 und 72: Zwischen Achselschweiß und Zimtgeruch
Wir halten an unserem Plan fest und kaufen nach der Arbeit Salat und Hähnchenbrust, um uns einen Salat à la Irina und Lea zu zaubern. Wir sind motiviert wie man merkt und beschließen dann doch endlich mal unseren Check einzuzahlen. Dabei treffen wir dann auch mal wieder auf eine äußerst deutschen-feindliche französische Postangestellte, die sich sehr bemüht so schnell zu sprechen, dass wir höchstens Bruchstücke aus ihrem Geschwafel rausfiltern können. Ja die Pariser haben hier auch einen Ruf zu verlieren… Nachdem wir dann unsere Einzahlungsbestätigung selbst ausgefüllt haben und die Dame dann noch darauf hinweisen müssen, dass sie eine Unterschrift zu leisten hat, fühlen wir uns schon selbst wie Angestellte der Post.
Wir überwinden uns und quetschen uns in die völlig überfüllte Metro Richtung Trocadero, um die neu aufgebaute Eisbahn und den dazugehörigen Weihnachtsmarkt zu besichtigen. Dass die M6 voll ist, ist bekannt. Aber nachdem Lea erst mit der Achselhöhle eines etwas übergewichtigen Mannes zu kämpfen hat und sich kurz danach vorkommt wie in einem schlechten Film, weil sich ein junger Franzose, auf Grund der Menschenmasse in dem viel zu klein scheinenden Wagon, mit seinem Gesicht gefühlte 2cm vor sie stellt und sie umarmt, um sich an der Haltestange abzustützen, beschließen wir, dass man diese Strecke besser mit der RER zurücklegen kann. Naja mit uns kann man es ja machen.
17. und 18. Dezember 2009
TAG 73 und 74: Schneechaos in Paris, es werden erschreckende 3cm gemeldet!!!
Während Lea sich bei eisigen -3 Grad aus dem Bett quält damit sie um 8Uhr zumindest frisch aussehend an der Arbeit ankommt, überwindet Irina sich und läuft zum Centre Pompidou, um das Schwimmbad zu testen. Als sie um viertel nach 8 wieder in die winterliche Frischluft tritt, stellt sie fest, dass der erste Schnee gefallen ist. Bereits zwei Minuten später bemerkt sie, dass die Pariser damit völlig überfordert sind. Auf einer Strecke von 10m fallen vier Leute mit dem Fahrrad auf die Nase und auf beiden Straßen die zu überqueren sind, gibt es jeweils einen Auffahrunfall zu sehen.
Am Mittag kommen dann auch per Internet die ersten besorgten Anfragen, wie es uns in dem Schneechaos so ergeht. Ja Freunde, wie kann es einem bei einer riesigen Schneeschicht von 3cm wohl gehen? Wir sind sehr froh, dass wir genug Lebensmittel eingekauft haben, um die schwere Zeit zu überleben!
Trotz des Wetterchaos kommt Leas Mama gut in Paris an und bringt uns, ein Glück, noch mehr Vorräte für diese schwere Zeit.
19. bis 22. Dezember 2009
TAG 75 bis 78: Schwarz-weiß-Denken
Jana und Thomas statten uns einen Adventsbesuch ab. Aber wieso hat bis jetzt noch keiner verstanden, dass der Bahnhof hier doch ziemlich groß ist und man sich deshalb am besten am Bahnsteig trifft? Irina findet die beiden dann nach einer halben Stunde doch irgendwo draußen, ja wenn sie nicht in die Gegenrichtung gelaufen wären, hätten sie die Wohnung bestimmt gefunden.
Während Lea versucht ihre Mama von der neuen Heimat zu überzeugen, macht sich Irina auf mit Jana und Thomas die bekannte Touri-Route zu besichtigen. Den Samstagabend verbringen wir in einem Restaurant mit Leas Mama und ihrem Mann, wobei wir lernen, dass gezapftes Bier bière pression heißt. Nach dem zweiten Bier bemerkt Lea, dass der Kellner trotz Gürtel keine Chance gegen seine weiße Unterwäsche unter der schwarzen Hose hat. Ein Glück hat Irina eine gute Erklärung parat: Das ist Pflicht in dem Restaurant, die Belegschaft muss eben schwarz-weiß tragen. Ob das auch für die Unterwäsche gilt, konnte bis heute leider nicht geklärt werden. Vielleicht hätte er es uns verraten, hätten wir ihn gefragt. So kam sich der gute Mann in unserem Alter wohl nur beobachtet vor.
Nachdem Leas Mama und ihr Mann Paris im Schneechaos wieder verlassen haben, besuchen wir abends endlich einen weiteren Weihnachtsmarkt bei La Defense. Wir sind unermüdlich wie ihr bemerkt und wir können nun berichten, dass es stimmt was man im Internet lesen kann: Es ist der Schönste von ganz Paris.
Die nächsten Tage vergehen wie im Flug, denn Paris ist wie überall in der Welt, die Vorweihnachtszeit rast an uns vorbei. Trotz der Eile besuchen wir noch den Arc de Triomphe mit Jana und Thomas und lassen uns von den beiden bekochen. Als Belohnung geht Irina mit Jana am Morgen der Abreise noch shoppen, mit einer wahnsinnigen Ausbeute von zwei Paar Schuhen.
Wir können vom Stress nicht genug bekommen und fahren deshalb abends noch ins Montmartre für unsere Weihnachtsgeschenke. Ein Glück ist der Maler gut gestimmt und wir auch und deshalb nehmen wir es auf uns und lassen uns bei den winterlichen Temperaturen auf dem Marktplatz malen.
23. und 24. Dezember 2009
TAG 79 und 80: Joyeux Noel
Wir stehen früh auf, um pünktlich um 10 Uhr die Geschäfte zu stürmen. Es ist wie jedes Jahr, wir kaufen unsere Geschenke eben immer am 23. und 24. Dezember. Um den Geschenke-Marathon erfolgreich hinter uns zu bringen, teilen wir uns auf und können dafür später erfreut feststellen, dass wir fast alles bekommen haben. Wir haben alles organisiert und fahren deshalb abends mit Mucki ins Montmartre. Schnell die Bilder einsacken, noch ein paar Eiffeltürme kaufen und dann nach Hause zum Packen. Am Morgen des Heilig Abend holen wir Mucki aus seinem Hotel ab, er durfte wieder in der Tiefgarage mit der klassischen Musik schlafen, und fahren bis an den Rand der Fußgängerzone um unsere 700 Sachen zu verstauen. Leute, was sollen wir euch sagen, Paris ist eine Großstadt und voller verrückter Leute und das Schlimmste daran ist, dass es keinem auffällt. Außer Lea, ihr fällt dann doch auf, dass der ziemlich zugedröhnte Penner seinen Reißverschluss geöffnet hat, um sich sein kleines Pennerchen zu schaukeln. Die Pariser sehen es zwar, aber es interessiert keinen. Tapfer hält Lea aus, um Irina dann davon zu überzeugen die restlichen Sachen doch woanders einzuladen. Wir sind so frei und schleichen uns durch eine offene Schranke bis kurz vor unsere Haustür.
Mit dem morgendlichen Schock in den Knochen machen wir uns zunächst auf nach Ikea um dann tatsächlich die Geschenke zu vervollständigen und dann geht es auf nach Hause. Wir fliegen tief und sind nach 5 Stunden die größte Überraschung unter dem Weihnachtsbaum.
25. bis 27. Dezember 2009
TAG 81 bis 83: Surprise, surprise
Es ist die Paris-Auszeit. Es lässt sich sagen: Unsere Familien und Freunde haben sich sehr gefreut, genau wie wir.
28. bis 30. Dezember 2009
TAG 84 bis 86: Quel malheur
Am Montag machen wir uns am Nachmittag wieder auf dem Rückweg und verleben 5 sehr lustige Stunden im Auto. Schließlich haben wir uns nicht die ganze Zeit gesehen und deshalb viel zu bereden und zu lachen.
Den ersten Arbeitstag verbringen wir getrennt und während Lea schon scheffelt, fliegt Irina leider der Föhn um die Ohren. Mit einem lauten Knall und Rauch müssen wir uns von ihm verabschieden. Wir können nur sagen: Es war schön mit dir „Condel exclusiv“ R.I.P.!
Aber wir durften nicht lange trauern, bereits am nächsten Morgen wird ein Ersatz beschafft.
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