Montag, 15. März 2010

Auch wir sind in unserem Paris mal zur falschen Zeit am falschen Ort

11. März 2010
TAG 156: Zur falschen Zeit am falschen Ort, oder wie?


Wir lassen den Tag langsam angehen, um dann um 16 Uhr zur Arbeit zu fahren. Als wir dort ankommen wundern wir uns schon etwas über die vielen Kollegen die für den heutigen Tag eingeteilt sind, aber wir gehen trotzdem zu unserer Chefin um uns anzumelden. Als wir so zahlreich vor ihr stehen stellt sie fest: „Schön dass ihr alle da seid aber ich habe zu viele Leute.“ Nach und nach geht sie ihre Liste durch, um dann schließlich festzustellen, dass wir beide ganz einfach am falschen Tag erschienen sind. Wir nehmen es gelassen quatschen ein bisschen mit ihr und kaufen dann noch die 50% ermäßigten Kinotickets, denn wir haben uns vorgenommen vor unserer Abreise noch einmal ins Kino zu gehen.
Zuhause angekommen bemerken wir jedoch, dass unsere ganze Planung durcheinander ist und wir heute noch waschen müssen weil wir am nächsten Tag unterschiedlich arbeiten. Somit quälen wir uns, wie die Esel bepackt in den Salon und nach 2 wunderbaren Stunden wieder nach Hause. Mittlerweile ist es allerdings so spät, dass wir uns das Kino auch abschminken können. Deshalb verschieben wir das Kino auf Sonntag und machen stattdessen einen Haufen Bruschetta, den wir beim Tagebuch und Blog schreiben genießen.

12. – 14. März 2010
TAG 157 – 159: Unser Paris


Für Irina beginnt der Tag bereits um halb 7, als sie sich meckernd und murrend aus dem Bett zwingt um pünktlich um 8 Uhr auf der Arbeit zu erscheinen. Weil Lea erst um halb 5 ran muss, brunchen wir ausgiebig und schieben das Putzen und Aufräumen erfolgreich vor uns her. Während Lea bereits fluchend das Badezimmer wienert liegt Irina noch gemütlich auf dem Sofa und liest. Nachdem Lea sich dann auf den Weg gemacht hat, fängt sie schließlich auch an, denn schließlich soll ja alles blitzen da wir den nächsten Besuch erwarten. Bine und Esther wollen die nächsten zwei Tage bei uns verbringen und haben bereits angekündigt dass sie UNSER Paris sehen wollen und nicht die üblichen Sehenswürdigkeiten.
Um halb 9 holt Irina die beiden am Bahnsteig ab und als dann auch Lea um 9 Uhr zu uns stößt, quatschen wir erst mal bis spät in die Nacht hinein denn immerhin ist ja wieder viel passiert was man über email gar nicht so rüberbringen kann.
Samstag machen sich Bine, Esther und Irina zunächst zu dritt auf den Weg zur Notre Dame. Auf dem Weg dorthin flippt Bine fast aus, bei den Schuhläden die sich aneinander reihen und so günstige Schuhe anbieten. Wir gehen in jeden rein und finden auch auf Anhieb 5 Paar, die wir natürlich unbedingt besitzen müssen. An der Notre Dame angekommen gehen wir in die englische Buchhandlung und Bücherei Shakespeare’s Company die Bine und Esther sofort mit den deckenhohen Regalen und alten Möbeln überzeugt. Wir haben Glück und als wir oben sitzen und den Büchergeruch der über 50 Jahre alten Bücher genießen, spielt sogar jemand auf dem alten Klavier. Nach einer Stunde machen wir uns schweren Herzens wieder auf den Weg und laufen an der Seine entlang Richtung Louvre um dort einen Kaffee in einem der Straßencafes zu trinken. Allerdings sind wir anscheinend nicht die Einzigen die diesen Plan verfolgen und es stellt sich als schwierig heraus einen Tisch für 4 Personen zu finden, denn wir wollen uns hier eigentlich mit Lea treffen. Deshalb lauschen wir beim Warten lieber einem Streichorchester und beobachten eine alte Dame die wie in Trance versetzt den Streichern lauscht und dabei selber zu spielen scheint.
Zusammen mit Lea fahren wir mit der Metro ins Montmartre. Wir sind ein wenig enttäuscht, dass heute keine Straßenkünstler vor der Sacré Coeur spielen und ziehen weiter in Richtung des kleinen Marktplatzes auf dem Bine spontan eine Karikatur von sich malen lässt. Hier trinken wir dann auch unseren Kaffee bei dem wir beschließen danach das nächste Mecces aufzusuchen.
Wir laufen also zu McDonalds bei Pigalle und machen uns danach auf den Weg zur Moulin Rouge, wobei wir am Erotik Museum vorbei kommen. Belustigt betrachten wir die Ausstellung im Schaufenster, bis wir auf ein Ausstellungsstück stoßen dass wir erst entsetzt angucken und dann alle gleichzeitig loslachen müssen. Es ist der Leckstuhl, wie wir ihn taufen. Der Stuhl ist mit Pumafell bezogen und hat vorne auf einem kleinen Rad viele Zungen. Ungläubig stehen wir noch ein wenig davor und machen uns dann besser auf den Weg. Auf diesem fällt uns plötzlich ein dass der Stuhl komplett ohne Elektrik funktioniert und wir entwickeln Theorien über Handkurbeln und Fahrradpedale. Wir sind noch den restlichen Abend mit diesem Problem beschäftigt, konnten es allerdings nicht lösen. Vor der roten Mühle tun wir es zum ersten Mal und stellen uns von Bine angespornt auf das Metrogitter was die Haare so toll fliegen lässt. Nachdem wir unseren Gästen dann noch den Eiffelturm bei Nacht präsentiert haben, lassen wir den Abend in einer Bar auf unserer Straße ausklingen und probieren uns durch die Cocktailkarte. Das war also UNSER Paris.
Am Sonntag müssen wir uns beeilen denn die beiden Mädels müssen schon um halb 4 wieder den Zug Richtung Flughafen nehmen. Wir gehen noch ins Hardrockcafé und halten uns etwas länger in dem Süßigkeiten-Wunderland am Boulevard Montmarte auf. Danach wollen wir den beiden eigentlich noch unsere Nachbar-Nuttenstraße zeigen, aber außer zwei Damen ist keiner da. Nachdem wir die Schuhe vom Vortag und ein Tee-Set gekauft haben, holen wir noch kurz die Taschen und machen uns auf zum Bahnhof. Nachdem der Zug abgefahren ist stellt Irina dann fest, dass sie die Tüte mit dem Tee-Set leider immer noch umklammert hält. Als wir Bine endlich erreichen sind die beiden aber schon fast am Flughafen. Kein Problem, bereits nächste Woche erwarten wir ja den nächsten Besuch der es in einem neuen Versuch mitnehmen kann.
Zuhause angekommen beschließen wir ins Kino zu gehen und machen uns auf den Weg. Als wir an der Champs-Elysee angekommen sind und Tickets kaufen wollen sagt man uns jedoch dass der Film ausverkauft ist. Deshalb kaufen wir Tickets für 20h und haben somit noch zwei Stunden Zeit, die wir, Überraschung, im Mecces verbringen. Wir würden gerne ein anderes Restaurant wählen aber das ist uns auf der CE einfach zu teuer. Aber wir haben es erfüllt und einmal in unserem Leben auf der CE gespeist. Nachdem wir den Film, der widererwartend doch ohne Untertitel gezeigt wurde, gut über- und verstanden haben machen wir uns auf den Nachhauseweg und beschließen unser Wochenende mit dem Film „Paris je t’aime“.

15. März 2010
TAG 160: Hablo un poquito espagnol


Wir werden wach und wollen in die Catacomben von Paris gehen. Motiviert stehen wir auf und beeilen uns duschen zu gehen, stellen jedoch nach kurzer Zeit fest dass Montag der einzige Tag ist, an dem die Catacomben nicht für Besucher frei gegeben sind.
Wir beschließen kurzerhand uns einfach in unsere Hood zu setzen, Kaffee zu trinken und die wunderbaren 15 Grad zu genießen.
Nach der Arbeit gehen wir mit zwei Freundinnen in eine Bar und probieren natürlich die Spezialität des Hauses: Pfirsischbier. Zu uns stoßen noch ein Freund der sowohl Spanisch, Französisch, Englisch als auch Portugiesisch spricht und ein Landsmann von ihm, der nur Spanisch spricht. Dabei stellt Irina fest dass sie durch das Französische Spanisch total verlernt hat, was sich dadurch bemerkbar macht dass sie sich mit Jordan in einem Kauderwelsch aus Englisch, Französisch und Spanisch unterhält. Der Abend ist sehr unterhaltsam auch durch Leas neuerworbene Spanischkenntnisse und die Tatsache dass sich verschiedene Nationalitäten an einen großen Tisch setzen. Als wir nach Hause kommen philosophieren wir noch ein bisschen über unser Leben und fallen dann todmüde in unser Bettchen.

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